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Wintertraining mit dem team AG2R CITROËN TEAM

18 Dezember 2022
Wintertraining mit dem team AG2R CITROËN TEAM

Campagnolo hat sich mit dem Sportwissenschaftler und Trainer des französischen WorldTour-Teams Stephen Barrett unterhalten, um herauszufinden, wie die Vorbereitung auf ein denkwürdiges 2023 aussieht.

 

Stephen, vielen Dank für Ihre Zeit. Erzählen Sie uns zuerst bitte von Ihrer Winterausrüstung. Was verwenden derzeit Fahrer wie Benoît Cosnefroy und Ben O’Connor?

 

 

Während der Wintersaison verwenden die Fahrer des AG2R CITROËN TEAM die Laufräder Shamal von Campagnolo, die praktisch unzerstörbar sind. Man könnte mit einem LKW darüber fahren, ohne, dass sie kaputtgehen. 

Sie sind hervorragend auf schmutzigen und rauen Straßen, weil sie dazu tendieren, alles abzuleiten, worauf sie unterwegs treffen. Gegen Ende des Winters wechseln wir zu den Laufrädern Bora WTO – so etwas wie die Ultra 50 – um wieder ein Gefühl für die Geschwindigkeit im Rennen zu bekommen.

 

Was machen die Fahrer derzeit?

Wir haben eine Gruppe aus 30 Fahrern, die die Saison 2022 zu unterschiedlichen Zeiten abgeschlossen haben. Einige haben mit der Vuelta a España aufgehört, andere bei der WM in Australien, wieder andere nach der Lombardei-Rundfahrt und dem Paris-Tours.

Dann hat sich der Großteil der Jungs drei oder vier Wochen Erholung gegönnt, auch wenn sie noch aktiv waren, mit Walken, Joggen, Wandern und Langlaufen, aber nur zum Spaß. Es ist wichtig, dass sie nach der Rennsaison mental und körperlich wieder auftanken.

Einige Fahrer sind seit dieser Woche wieder zurück. Die Ersten waren diejenigen, die die Saison mit der Tour Down Under [17.-22. Januar 2023] beginnen werden.

Aufgrund von COVID nehmen wir seit 2020 das erste Mal wieder teil und wegen des Kampfes um die WorldTour-Punkte wird sie nicht mehr als Vorbereitungsrennen vor der Saison angesehen. 

Ben O’Connor, zum Beispiel, wird das Team anführen und bei den nationalen Meisterschaften bei sich zu Hause antreten, also sitzt er schon seit ca. einem Monat wieder im Sattel.

 

Wie spezifisch sind die Trainings in dieser Zeit des Jahres?

 

 

Bis zum vorweihnachtlichen Trainingslager ist der Großteil der Trainings für das gesamte Team sehr ähnlich. Beim vorweihnachtlichen Trainingslager, und sicherlich auch beim Trainingslager Anfang Januar, werden die Dinge spezifischer.

Für klassische Fahrer, Wasserträger, Fahrer des Gesamtklassements... ist das Training spezifischer für die jeweilige Rolle im Team.

Davon abgesehen haben wir ein paar Jungs, die derzeit Cyclocross-Rennen fahren. Und die Fahrer, die sich für Australien vorbereiten, müssen eine höhere Intensität aushalten.

Das bedeutet, dass das Trainingsvolumen in den Widerstandsbereichen mit niedriger Intensität beachtlich sein wird, und dann haben sie einen oder zwei Tage pro Woche – oder einen oder zwei Tage pro Block – in dem sie bei höherer Intensität trainieren.

Dann gibt es Jungs, die bis Mitte Februar nicht fahren. Sie absolvieren überwiegend ein Volumentraining.

Der Großteil jedoch steigert weiterhin die Trainingsstunden. Wenn man sofort wieder 20-30 Stunden trainiert, riskiert man Verletzungen.

So trainieren wir in den ersten drei oder vier Wochen 10, 12 oder 15 Stunden. Das ist eine progressive Einstellung vor dem spezifischen Trainingslager.

 

Sind Höhentrainings geplant?

In den letzten Jahren haben wir immer vor der Tour de France Höhentrainings gemacht. Aber für das nächste Jahr haben wir ein Höhentrainingslager Ende Januar / Anfang Februar geplant. 

Die Idee besteht darin, sich für den ersten großen WorldTour-Rennblock, d.h. Paris-Nizza, Tirreno–Adriatico und Katalonien-Rundfahrt vorzubereiten. Eine Gruppe von Jungs wird auch vor dem Giro d’Italia ein Höhentraining absolvieren.

 

Wo wohnen die Fahrer?

 

 

Unser Stützpunkt, der Renn-Service, und unsere Büros befinden sich in Chambéry, zwischen Lyon und Genf, und viele der Fahrer wohnen dort. Die anderen sind in ganz Europa verstreut: Andorra, Nizza, in der Nähe meines Wohnorts, und dann sind ein paar Jungs in der Schweiz, andere in Belgien; zum Glück war das Wetter relativ gut, also konnten sie gut trainieren.

 

Welche Trainingsgeräte kommen zum Einsatz?

Wir verwenden TrainingPeaks mit unserem Leistungsmesser. Aber wir sammeln viele Daten. Abgesehen von der Leistung analysieren wir auch die Herzfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität und die subjektiven Daten. Sie helfen uns, die Fahrer überall auf der Welt zu überwachen. 

Das ist besonders in dieser Zeit des Jahres wichtig, weil wir neue Fahrer haben und Fahrer, die seit einiger Zeit nicht mehr Rennen fahren, und sie sind alle super motiviert. Das bedeutet, dass manchmal die Tendenz besteht, zu sehr zu pushen. 

Die Trainer, die Sportdirektoren und ich behalten diese Daten im Auge, um sicherzustellen, dass sie vor dem ersten Rennen 2023 eine gute Kondition haben, um ihre Arbeit zu machen.

 

Erzählen Sie mir ein bisschen etwas über die Herzfrequenzvariabilität (HRV).

Viele unserer Fahrer nutzen immer die HRV über die Fitnesstracker Oura Ring oder Whoop Band und manche Jungs verwenden eine App namens HRV4Training. Sie wurde von einem Sportwissenschaftler namens Marco Altini entwickelt. 

Man misst die HRV beim Aufwachen am Morgen, um zu sehen, wie erholt man ist. Das ist toll, auch wenn das Tool, wie alle Geräte dieser Art, mit der Zeit immer nützlicher wird. Es ist nämlich möglich, Trends abzulesen, zum Beispiel, ob wir optimal trainieren oder ob wir zu viel trainieren.

 

Trainieren die Fahrer im Winter sehr viel drinnen?

 

 

COVID hat das Indoor-Training zu einem wichtigen Teil der Vorbereitung der Fahrer gemacht und es bleibt ein grundlegender Aspekt unseres Winterprogramms, vor allem wenn das Wetter schlecht ist.

Das Indoor-Training ist viel strukturierter als vor fünf Jahren, als ein Fahrer vier Stunden lang ohne wirkliches Ziel fahren konnte. Jetzt ist es spezifischer, was die Intensität betrifft, und auch hervorragend geeignet, um die Tritttechnik zu üben. 

All diese Indoor-Plattformen machen die Dinge etwas angenehmer. Der eigentliche Nutzen liegt jedoch in der Tatsache, dass die Fahrer auf ihren Zeitfahrrädern trainieren können.

Sie absolvieren vielleicht nur 30 oder 45 Minuten, aber das hilft ihnen, ihre Position zu verfeinern.

 

Eine letzte Frage: Möchten Sie der Wintervorbereitung des Teams AG2R CITROËN etwas hinzufügen?

Wir arbeiten auch sehr viel im Fitnesscenter. Bei uns allen ist z.B. ein Bein etwas länger als das andere, also ist die Arbeit im Fitnesscenter ideal, um das Ungleichgewicht der Beine zu verringern. Wir können versuchen, die Dinge in der Wintersaison auszugleichen, um nicht so verletzungsanfällig zu sein, wenn die Rennen beginnen.

Manche Jungs machen auch spezielle Übungen mit den Gewichten, während die Kletterer sich mehr auf die Stabilität und die Rumpfkraft konzentrieren.

Was die neuen Profis betrifft, so bieten wir ihnen ein Einführungsprogramm, in dem wir ein bisschen Screening machen und uns ansehen, in welchen Bereichen sie sich verbessern können.

Jemand wie Oliver Naesen hat hingegen mehr Erfahrung im Fitnesscenter und weiß genau, was er machen muss.

 

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